1998

Mit Beginn des Jahres zeichneten sich weitreichende Veränderungen für den Knabenchor ab. Jürgen Puschbeck erhielt eine Professur an der Hochschule für Musik in Weimar und wollte mit Ende der Spielzeit seine über 15-jährige Tätigkeit an der Jenaer Philharmonie beenden. Doch bis zum Sommer waren noch zahlreiche Höhepunkte zu verzeichnen.
Gemeinsam mit den Stuttgarter Hymnuschorknaben führte der Knaben- und Männerchor die „Matthäus-Passion“ von J. S. Bach auf. Ein Probenwochenende in Stuttgart und drei Konzerte (22.3. Stuttgart, 9. und 10.4. Thalbürgel), es war für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis.

Der Männerchor trat in leicht veränderter Besetzung als zum Landeschorwettbewerb am 17. Mai die Reise zum 5. Deutschen Chorwettbewerb nach Regensburg an. In der Kategorie Männerchöre – Offene Kategorie hatten wir uns gegen vier Mitbewerber durchzusetzen und siehe – es gelang den Erfolg von 1994 zu wiederholen. 22 Punkte, 2. Preis bei nicht vergebenem ersten Preis – ein schöner Erfolg. Die Tage in Regensburg haben alle Beteiligten genossen.

Der Männerchor beim Deutschen Chorwettewerb in Regensburg<br />
Der Männerchor beim Deutschen Chorwettewerb in Regensburg

Viel Zeit zum Ausruhen gab es danach nicht. Die Männerstimmen wirkten beim Dvorák-Requiem im Abschiedskonzert für GMD Andreas S. Weiser am 17. Juni im Volkshaus mit. Zwei Konzerte mit einem a-cappella-Programm in der Friedenskirche Jena (20.6.) und in der Stadtkirche Kahla (21.6.) setzten den musikalischen Schlusspunkt unter diese Spielzeit. Nach dem Sommerfest (Zelten am Forstteich in Lindenau bei Schneeberg) ging es endgültig in die Ferien.

Chorlager 1998 An der Autobahn

Die letzte komplette Ferienwoche gehörte, wie schon in vielen Jahren zuvor, dem Chorlager. Passend zum Abschied von Jürgen Puschbeck wollten wir mal wieder ins Erzgebirge, wo schon viele Chorlager stattgefunden hatten. Familie Puschbeck sen. organisierte ein Rüstzeitheim in Vielau nahe Zwickau. Von den Örtlichkeiten und Bedingungen eigentlich ein sehr schönes Objekt, nur dass manche Gebäude sehr nah an der Autobahn 72 lagen. Der Chronist erinnert sich noch an den Blick aus dem Fenster auf die nur wenige Meter entfernte Standspur der Autobahn und an den ständigen Geräuschpegel.
Trotzdem war es ein schönes Chorlager. Der Förderverein organisierte einen Drachenbauwettbewerb und im Trabbi-Museum erhielten wir einen Einblick in die automobile Geschichte der Stadt Zwickau. Zwei Konzerte bildeten auch hier den musikalischen Höhepunkt, im Dom zu Zwickau (28.8.) und in Mülsen St.Jacob. Für dieses Konzert hatte sich der Männerchor einen besonderen Gag ausgedacht. Er stimmte statt des Volksliedes „In einem kühlen Grunde“ die heimlich einstudierte erzgebirgische Volksweise „Wu de Walder hamlich rauschen“ an, ohne dass es der Chorleiter wusste.


Drachenbauwettewerb

Chorlager 1998 - Abschlußbild
Abschlußbild

Ohne Dirigent interpretierte der Männerchor vier Strophen zur Freude des Publikums, welches danach spontan applaudierte. Zum Glück folgte im Programm anschließend eine Solo-Darbietung, so dass alle Beteiligten erstmal heimlich ablachen konnten. Aber Puschi konnte auch nach dem Konzert noch lachen und fand den Gag gut. Mit einen Lagerfeuer ging das letzte Chorlager mit Jürgen Puschbeck zu Ende.
Doch der endgültige Abschied wurde noch aufgeschoben. Zwar stand die Berufung von Hermann Kruse als neuer Chordirektor der Jenaer Philharmonie schon fest, seine beruflichen Verpflichtungen ließ einen Dienstantritt erst zum 1.1.1999 zu. Dadurch sang der Chor die Konzerte im Herbst (19.9. Dornburg, 17.10. Schkölen und 18.10. Jena) unter der Leitung von Prof. Jürgen Puschbeck. Und auch die Weihnachtskonzerte gelangen gut unter der altbekannten Leitung. Am 12.12 in Thalbürgel und am 19.12. in Eisenberg stimmten wir die Zuhörer musikalisch auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Wegen der Renovierung des großen Saales im Volkshaus fand das Weihnachtskonzert in der Uni-Aula statt und wegen der großen Nachfrage auch gleich zweimal. Auf der anschließenden Weihnachtsfeier hieß es dann Abschied von Puschi zu nehmen und eine erste Bekanntschaft mit Herrn Kruse zu schließen.

Puschi-Nach 15 Jahren geht er in den Knabenchorruhestand
Puschi
Nach 15 Jahren geht er in den Knabenchorruhestand

 


Weihnachstkonzert 1998 in der Uni-Aulakrudoro.jpgDas Leitungsteam des Chores ab 1999<br />
Das Leitungsteam des Chores ab 1999