Ein nicht ganz gewöhnliches Frühlingskonzert.
Carsten Morgenroth heißt der Mann, der in der Generalprobe noch ein letztes Mal erklärt, wie genau jetzt die Bewegungsabläufe zur allseits bekannten Fussballhymne „It’s coming home“ funktionieren. Die Knaben machen ihre Sache gut, während die Männer diesen eingängigen Refrain schmettern. Dr. Carsten Morgenroth ist zufrieden. Er hat ein Musical geschrieben, extra für das diesjährige Frühlingskonzert des Knabenchores. In seinem Werk „The magic Ball“ geht es – natürlich – um Fußball.
Sonntag, der 22. April 2012. Vormitags um 9 Uhr treffen wir uns am Volkshaus. Die Band ist bereits da, der Techniker wollte beim Soundcheck nochmal auf Nummer sicher gehen. Nach dem Einsingen, einer letzten Korrekturprobe und Soundcheck mit einer vierköpfigen Band („Kings of Oak“, ein Projekt von Carsten Morgenroth), einem Streicherensemble, Sprecher Christoph Heckel und den Solisten aus Reihen des Chores beginnt um 11 Uhr endlich das lang erwartete Konzert.
Eröffnung. „Jetzt tanzen alle Puppen“, die Titelmelodie der Muppetshow erklingt, jedoch mit einem umgedichteten Text, direkt aufs Konzert zugeschnitten. Es folgen Lieder von den Beatels („You’ve got to hide your love away“), Abba („Thank you for the music“), den Comedian Harmonists („Wenn ich vergnügt bin, muss ich singen“) und das aus verschiedenen Piraten-Filmen bekannte „Conquest of Paradise“, mit schlagzeugerischer Begleitung.
Kleine Umbaupause, dann geht das Musical los.
Der Capitano, gesungen von Clemens Risse, stellt sich vor. Danach machen wir Bekanntschaft mit der Hauptfigur Max (gesungen von Hannes Meyer). Dieser spielt Fußball in einem Verein, kann sich allerdings nicht so richtig durchsetzten, da ihm die Füße einfach nicht folgen wollen. Die anderen Jungen lachen ihn aus, wenn er wiedereinmal über den Ball oder seine eigenen Füße stolpert. Hilfe kann Max kaum vom Trainer (Matthias Schleußner) erwarten, denn dieser setzt lieber gute Spieler ein. Einzig der Capitano versucht ihm ein wenig zu helfen.
Nachts träumt Max davon, wie er einen Zauberball findet, der ihm das Spielen lehrt. Am nächsten Morgen erwachend deprimiert ihn dieser Traum, da es ja nur ein Traum war. Doch siehe da: in Max‘ Garten liegt ebenso ein Zauberball.
Max trainiert und trainiert, der Ball lässt ihm wenig Zeit zum Ausruhen. Schlussendlich schafft es Max in die Stammmanschaft seines Vereins und darf sich sogar, nach einer Verletzung des Capitanos, die Kapitänsbinde überziehen.
Die Musik des Stückes ist eingängig. Mehrmals zieht Morgenroth Parallelen zu Fussballhymnen und auch für Bewegung auf der Bühne ist gesorgt. Einige Passagen sind rhytmusorientierter gehalten, andere derart melancholisch, dass man Max („warum bin ich nur so klein, so schwach?“) am liebsten umarmen und trösten will. Insgesamt ein schönes und zudem sehr gut besuchtes Konzert.