1982

Das Jahr 1982 begann mit einer Manifestation der Künstler und Kulturschaffenden des Bezirkes Gera im neuerbauten Haus der Kultur in Gera. Im Frühjahr standen noch kleinere Auftritte zu Jugendweihefeiern auf dem Programm.
Das örtliche Chorlager am Ende der Sommerferien in Jena bestand aus Proben, Sport und Spiel.
Zu Beginn des Schuljahres lud uns Herr Pezenburg einen Tag nach Weimar ein. Er zeigte uns die Stadt, die Hochschule für Musik und in der Herderkirche führte uns Prof. Johannes – Ernst Köhler die Orgel vor.
Vom 15.10.-24.10 verbrachten wir das 2. Knabenchorlager in Berga/Elster in einem Ferienlager des BMK Erfurt. Gleich am ersten Sonntag stand ein Auftritt im Foyer des Hauses der Kultur im nahen Gera auf dem Plan. Vor wenigen, meist aus Jena angereisten, Zuhörern war es kein sehr guter Auftritt und der Platz im Foyer bekam von uns den Namen „Katastrophenecke“. Es war aber sonst ein schönes Chorlager.
Der G-Betrieb des VEB Carl Zeiss Jena wurde ab Herbst unser Patenbetrieb. Wir sollten zukünftig bei Veranstaltungen singen und dafür Unterstützung erhalten. Die Zusammenarbeit begann mit der Ausgestaltung von zwei Rentnerveranstaltungen am 3.und 4. November.
Nun folgte ein schwerer Schicksalsschlag. Auf einer Elternversammlung am 15.11. wurde den Anwesenden mitgeteilt, daß Herr Pezenburg den Antrag auf Ausreise aus der DDR gestellt hat und damit der Chor nun ohne Chorleiter ist. Diese Nachricht hat sehr viele unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Einig waren sich aber alle Eltern, daß es weiter gehen muß.
Nach einer kurzen probefreien Zeit übernahm die Chorleitung Harald Dübler. Seine Art und seine Literaturauswahl ließen aber keine gute Weiterführung des Chores erkennen. Deshalb haben einige ältere Männerstimmen gemeinsam mit Frau Machnik bei einem Besuch anläßlich des 10jährigen Bestehens des Suhler Knabenchores beschlossen, die Leitung der Jenaer Philharmonie auf eine Ablösung des Chorleiters zu drängen. Lothar Schellknecht, der damalige Betriebsdirektor, unterstützte diese Forderung, um die Existenz des Knabenchores zu retten.
Nach der Verleihung des Titels „Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv der DDR“ beendete eine Weihnachtsfeier das Schicksalsjahr 82, bei der allen Sängern gedankt und zum Durchhalten aufgemuntert wurde.